Einst fortschrittliches Produkt der DDR-Wirtschaft, heute oft Souvenir für Berlin-Touristen - der Trabant
Das 25-jährige Jubiläum der friedlichen Revolution 1989 war ein guter Anlass, die DDR-Wirtschaft in den Blick zu nehmen. Am 11. November referierte bei uns Dr. Matthias Judt zur wirtschaftlichen Entwicklung der DDR mit dem "Aufstieg und Niedergang der Trabbi-Wirtschaft".
Der Wirtschaftshistoriker und Publizist, am Zentrum für zeithistorische Forschung in Potsdam tätig, stellte uns die DDR-Wirtschaftsgeschichte in ihren wechselvollen Etappen vor und ging dabei auch auf Aspekte ein wie die wachsende Verschuldung der DDR oder die gescheiterten Versuche, umzusteuern. Am Beispiel des Trabants konnte er den Verlust von Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der DDR-Wirtschaft gut illustrieren: Der bekannte Kleinwagen wurde Ende der 50er Jahre in der seinerzeit fortschrittlichen Duroplasttechnologie entwickelt. Seine Weiterentwicklung erstarrte dann völlig, wofür zum Schluß der Einbau eines VW-Polo-Motors und ein Vergleich mit modernen, aber nie realisierten Design-Alternativen stand. In der anschließenden regen Diskussion mit den Abteilungsmitgliedern wurden weitere Aspekte vertieft wie beispielsweise die EDV-Einführung in der DDR-Wirtschaft, die Rolle der Sowjetunion oder die politischen Reaktionen der SED-Führung auf die wirtschaftlichen Krisen.